4. Dezember 2026 · 20.00 Uhr
Hans-Werner Meyer, Rezitation
Manuel Munzlinger, Oboe
und Band, Bass und Klavier
„Friede, Freude, Weihnachtskekse“
„Ein Fest der Freude. Leider wird dabei zu wenig gelacht.“ Jean-Paul Sartre.
Die Zeit mit Lametta, Verwandtenbesuch und kalorienreicher Schlemmerei ist nicht jedermanns Sache – trotzdem kommt sie immer wieder. Da müssen wir durch. Am besten ertragen wir sie, wenn wir uns entspannt zurücklehnen. Hilfreichste Anregungen, die Weihnachtszeit genussvoll zu durchleben, geben Hans-Werner Meyer und Manuel Munzlinger in ihrem Musik- und Hörspiel „Friede, Freude, Weihnachtskekse“. Einen modernen, unverkrampften Blick auf die Weihnachtszeit mit all ihren Katastrophen und Rührseligkeiten – das Versprechen die neuen literarischen Fundstücke, die sich im Laufe des Abends mit überraschend humorvoller Musik ergänzen und zu einer einzigartigen Collage verschmelzen. Ein Musik-/Hör/Spiel eben, das in dieser Form selten zu erleben ist. Hans-Werner Meyer, der 2024 den Staffelstab von Götz Schubert übernommen hat, präsentiert sich dabei in schauspielerischer Hochform. Jenseits einer Wasserglaslesung bewegt er sich auf der Bühne durch alle Nuancen der Weihnachtsseligkeit. Er schimpft und lallt, er heuchelt und berührt – fast autobiografisch anmutend spielt er sich durch ein schillerndes Tableau des modernen Weihnachts-Wahnsinns. Getragen wird er vom spannenden Soundtrack des Crossover-Spezialisten Manuel Munzlinger, der die Emotionen der Geschichten mit einer jazzenden Oboe faszinierend hörbar werden lässt.
Hier zeigt Hans-Werner Meyer alle Facetten seines Könnens – von anrührend bis schwungvoll, von besinnlich bis urkomisch. Die Texte werden lebendig und man hat das Gefühl, die Geschichte direkt zu erleben.
Der Oboist und Komponist Manuel Munzlinger und seine Band bekommen seit Jahren begeisterte Kritiken. Munzlinger vertonte die Geschichten mit einer virtuosen Fusion von Klassik und Jazz. Eine einzigartige Musik für Oboe und Jazz-Band, die das Publikum immer wieder in den Bann zieht.
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Hans-Werner Meyer
Nach dem Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover begann Hans-Werner Meyer seine Schauspielkarriere 1990 am Residenztheater München und wechselte 1993 an die Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin. Er arbeitete in dieser Zeit mit bedeutenden Theaterregisseuren wie Andrea Breth, Luc Bondy, Leander Haussmann, Robert Lepage, Elmar Goerden oder Amelie Niermeyer. Sein Filmdebüt gab Hans-Werner Meyer 1994 als Englischlehrer Jochen in Joseph Vilsmaiers „Charlie und Louise – Das doppelte Lottchen“. Es folgten weitere Kino- und Fernsehproduktionen wie „Der Schatten des Schreibers“ (Regie: Niki List), „Busenfreunde“ (Regie: Thomas Berger), und „Es geschah am helllichten Tag“ (Regie: Nico Hofmann), bevor er 1997 das feste Engagement an der Schaubühne verließ, um sich mehr dem Film zu widmen. Seitdem wirkte Hans-Werner Meyer in über 200 Film- und Fernsehproduktionen mit, darunter die Hauptrollen in Thomas Bergers Fernsehpreis-prämiertem Zweiteiler „Wir sind das Volk“, die Titelrolle des Marathonläufers Dieter Baumann in der ARD-Produktion „Ich will laufen – der Fall Dieter Baumann“ oder der Polizeipsychologe Dominik Born in der Krimiserie „Die Cleveren“, die mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Für Joseph Vilsmaiers „Marlene“ spielte er 2009 den Regisseur Josef von Sternberg, für Bertrand Tavernier in „Der Passierschein“ (orig. „Laissez-passer“, 2002) den Herrn von Schertell und in Franziska Buchs Kinofilm „Adieu Paris“ die Hauptrolle des Frank Berndssen. Seit 2012 prägt er als Oliver Radek die ZDF Krimireihe „Letzte Spur Berlin“.
Als Hörbuchsprecher gewann er 2007 mit seinem ersten Hörbuch („Spider“ von Michael Morley) den Hörbuchpreis Ohrkanus und nimmt seitdem regelmäßig Hörbücher auf, u. a. die beliebte Reihe um den frankokanadischen Kommissar Armand Gamache von Louise Penny. 2009 erschien im Südwest Verlag sein Buch „Durchs wilde Kindistan – über Abenteuer und Abgründe der väterlichen Elternzeit“. Mit der vierköpfigen A-Capella-Gruppe Meier & die Geier tritt er regelmäßig auf, zuletzt mit seinem Bruder, dem Kabarrettisten Chin Meyer und dem Programm „Klangrazzia“.
Als Vorstandsmitglied des von ihm 2006 mit gegründeten Bundesverbandes Schauspiel BFFS setzt sich der Schauspieler für die Interessen seiner Kollegen ein.
Foto: © Guido Werner
Manuel Munzlinger
Der Oboist, Komponist, und Produzent ist für die Idee und die Auswahl der Texte verantwortlich und liefert zu den Geschichten den passenden Soundtrack. Mit seiner ihm eigenen Mischung aus Klassik und Jazz verwandelt er Stimmungen in Töne und lässt die Figuren lebendig werden. Der vielseitige Musiker studierte zunächst Oboe an der Hochschule der Künste in seiner Heimatstadt Berlin und bekam einige Orchesterengagements, u. a. bei den Berliner Sinfonikern, beim Deutschen Sinfonie Orchester Berlin und beim Berliner Barockorchester, bevor er sich eigenen Projekten widmete. Die Lust an der Grenzüberschreitung führte dann zu weiteren unterschiedlichen Tätigkeiten: Kulturmanager, Musikalischer Leiter, Moderator, Schauspieler, Sänger, Rockmusiker, Assistant-Marketing-Manager beim Adelaide Symphony Orchestra in Australien usw. Die Freude am Musizieren und Offenheit gegenüber musikalischen Einflüssen zählt zu den Hauptmerkmalen seiner Karriere, v. a. seine Vorliebe für die Kombination von klassischer und unterhaltender Musik. »Die Leichtigkeit, das gekonnte Experimentieren, das Spielen mit den Stilen ist es, was Munzlingers Musik spannend und genussvoll zugleich macht.« (Freie Presse).
Große Aufmerksamkeit erreichte er mit dem Jazz Concerto für Oboe und Streicher, bei dessen Uraufführung mit der Deutschen Streicherphilharmonie unter Michael Sanderling er selbst den Solopart übernahm. Den modernen Hörgewohnheiten entsprechend sucht Manuel Munzlinger eine lebendige Balance zwischen Aktualität und Tradition und trennt nicht künstlich, was im 21. Jahrhundert ganz selbstverständlich nebeneinander stehen kann. Loriot als musikalisches Vorbild zu nennen, zeigt, dass Spaß und Komik eine wichtige Rolle im Leben und in der Musik Munzlingers spielen. Ein bürgerlich fundierter Humor bietet eine hervorragende Grundlage für die Überwindung der Trennung von ernster und unterhaltender Musik. Diese Erfahrung machte Munzlinger auch in seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Comedy-Urgestein Herbert Feuerstein, mit dem er viele Jahre als musikalischer Partner tourte.
Mit seinem Trio oboe in jazz war er u. a. bereits zu Gast im Deutschen Bundestag und im Berliner Dom und machte die Musik in Konzertlesungen u. a. von Thekla Carola Wied, Winfried Glatzeder, Otto Sander und Ilja Richter. 2019/2020 gestaltete er zusammen mit dem Schauspieler Götz Schubert die beiden Programme „Friede, Freude, Weihnachtskekse“ und „Geschichten von der allgemeinen Undurchschaubarkeit“.


