30. November 2025 · 20.00 Uhr

Axel Milberg, Rezitation
Klenke Quartett

Annegret Klenke, Violine
Beate Hartmann, Violine
Yvonne Uhlemann, Viola
Ruth Kaltenhäuser, Violoncello 

„Abschied und Aufbruch“

Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann 

»Der Zauberer« wurde er von seiner großen Familie genannt. 

Die Buddenbrooks, Der Zauberberg, Tod in Venedig kennen wir seit Schultagen. Wirklich? Er hatte ein tiefes Interesse an der Musik und war mit vielen großen Komponisten befreundet, das Exil trennte sie oder brachte sie einander näher, nicht wenige tauchen sogar als Gestalten in seinem Werk auf. 

Das Klenke Quartett und Axel Milberg verbinden das Werk Thomas Manns mit der Musik seiner Zeit in den Kompositionen von Engelbert Humperdinck, Erich Wolfgang Korngold, Theodor W. Adorno, Antonin Dvorak. 

Es sind Abschiede und es ist ein Neubeginn, musikalisch wie literarisch. Aber eben auch Aufbruch in eine neue Welt, so sind diese Musik und die Werke Thomas Manns uns auch heute wieder erstaunlich nahe. 

Axel Milberg

Axel Milberg kam am 1. August 1956 in Kiel zur Welt und wuchs mit seinen beiden Geschwistern im Stadtteil Düsternbrook auf.

Früh war für ihn klar: „ich werde Schauspieler.“ Er schrieb mit 13 Jahren ein Stück über den Wilden Westen, spielte in der Kieler Gelehrtenschule Theater und studierte aber nach dem Abitur zunächst Literatur und Philosophie. Im Mai 1979 wurde er schließlich in München auf der legendären Otto–Falckenberg-Schule aufgenommen. Es folgten viele Jahre Theaterarbeit an den Münchner Kammerspielen (1981–1997), Film- und Fernsehrollen, Lesungen und zahlreiche Hörbücher. Beispielsweise seien genannt: „Es geschah am hellichten Tag“ (1997), „Stauffenberg“, „Das Feuerschiff“, „Die Hebamme“ (2013), den Zweiteiler „Pfeiler der Macht“ (2014), „Letzte Ausfahrt Gera“ (2015), „Von Erholung war nie die Rede“ (2016), „Liebling – Lass die Hühner frei“ (2016), und natürlich seit 15 Jahren als Kommissar Borowski im Kieler Tatort.

Seinen Durchbruch hat Axel Milberg 1995 in der Kinokomödie „Nach fünf im Urwald“ von Hans-Christian Schmid. Darin mimt er einen Vater, der seine ausgebüxte Tochter, gespielt von Franka Potente, im Großstadtdschungel sucht. Als beste Produktion bekommt der Streifen den Bayerischen Filmpreis. Zu Axel Milbergs weiteren Arbeiten fürs Kino zählen u.a. „Rossini“ (1997, Regie: Helmut Dietl), „Der Campus“ (1998, Regie: Sönke Wortmann), „Almanya – Willkommen in Deutschland“ (2011, Regie: Yasemin Samdereli), „Hannah Arendt“ (2012, Regie: Margarethe von Trotta), „Feuchtgebiete“ (2013, Regie: David Wnendt). Axel Milberg wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. der Kunstakademien in München und Berlin, mit dem Grimme Preis, dem Bayerischen Fernsehpreis, dem Norddeutschen Filmpreis und die silberne Lola in der Kategorie „bester Film“ für „Hannah Arendt“.

Foto: © Jim Rakete

Klenke Quartett

Seit 30 Jahren bereichert das Klenke Quartett in unveränderter Besetzung das internationale Konzertleben und gilt „als eine der profiliertesten europäischen Formationen“ (Gewandhaus-Magazin). Tiefgründigkeit, Gesanglichkeit, intimes Musizieren gepaart mit einer starken Programmdramaturgie sowie einer Klangintensität bis in den leisesten Ton zeichnen das Klenke Quartett aus.

Zahlreiche CD-Aufnahmen dokumentieren das umfangreiche Schaffen des Klenke Quartetts. Ihre eindrückliche Live-Aufnahme der instrumentalen Passionsgeschichte „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn wurde von der französischen Zeitschrift Le Monde de la musique mit dem begehrten Choc du Mois prämiert. Die Einspielung der zehn berühmten Streichquartette von Wolfgang Amadeus Mozart erhielt in Cannes den Midem Classical Award und gilt dem Harenberg Kammermusikführer als Referenzaufnahme. Über ihre CD mit Werken von Schubert urteilte die Luxemburgische Pizzicato 2015 „Diese Schubert-CD ist ein Glücksfall und ein absolutes Must!“ und zeichnete das Ensemble zum wiederholten Male mit dem Supersonic Award aus. Ihre neueste Veröffentlichung war im BBC (Magazin und Radio) „Recording of the week“und the classic review schrieb: „A sort of a bridge between the period and modern instruments groups.

Konzerte führen das Klenke Quartett rund um den Globus. Dennoch bleiben die Musiker ihrer Heimat sehr verbunden und ihre exquisite Weimarer Konzertreihe „Auftakt“ verstehen die vier Musikerinnen als eine Hommage an ihren Gründungsort Weimar (Ensemble-Gründung 1991 an der Musikhochschule Weimar).

Ein besonderes Anliegen der vier Musikerinnen ist es, mit Kinder- und Familienprogrammen bereits die ganz junge Generation für die Kammermusik zu begeistern. Kinderprogramme realisierte das Klenke Quartett u.a. in der Tonhalle Düsseldorf, der Kölner Philharmonie, Luxemburger Philharmonie, der Hamburger Laeiszhalle sowie dem Wiener Konzerthaus.

Foto: © Uwe Arens